Der „film-dienst" zeigt sich von den „virtuosen filmischen Einfällen" und der „unmelodramatischen Genauigkeit" beeindruckt. Dank dieser Tugenden wählt die Italomafia ihn aus, ihr Vorzeigecasino, das Tangiers in Las Vegas, zu leiten – obwohl er kein Italiener ist. Fast wie in einem Dokumentarfilm zeigt Scorsese, wie die Spielhöllen von Las Vegas funktionieren, und wie die Mafia ihre Gewinne sichert." Zusammen mit seinen Kollegen taucht eine überragende Präsenz und Ausdrucksfähigkeit auf der Leinwand auf. Dieser Auftrag kam aber nicht von den Mafiabossen, sondern von Nicky. Kevin Pollak zeigt den Zuschauern Philip Green. Kameramann Robert Richardson filmte in Las Vegas und Umgebung. Ungeachtet der Tatsache, das es nur ein Film ist, haben auch echte Spielcasinos Altersfreigaben für die Teilnahme. Martin Scorsese als Regisseur leistete in „Casino" gute Arbeit über eine Länge von 178 Minuten Spielfilmzeit. Der Kriminalfilm „Casino" aus dem Jahre 1995 spielt in Las Vegas während der 70er Jahre. Für seinen hochkarätig besetzten Gangsterfilm „Departed – Unter Feinden" wurde Scorsese 2006 erstmals mit einem Oscar als bester Regisseur ausgezeichnet. Auch die weiteren Rollen sind glänzend besetzt mit Joe Pesci und James Woods; eine großartige Leistung zeigt Sharon Stone, für deren Rolle ursprünglich Madonna vorgesehen war. Scorsese weiß, wie es da zugeht; er zeigt, wie Killer Killer mit dem Baseballschläger totschlagen, wie Trickfalschspielern die Hände mit dem Hammer zertrümmert werden, wie Gegnern Geständnisse buchstäblich aus dem Kopf gepreßt werden. Kaum eine zweite Institution zeigt die Schattenseiten des Kapitalismus in ähnlicher Deutlichkeit. Die hinter virtuosen filmischen Einfällen verborgene unmelodramatische Genauigkeit dieses Porträts verweigert sich rein emotionalem Zugang und macht den Film für das Publikum schwerer konsumierbar. Im Film wird McGee als ehemalige Prostituierte gezeigt, die nach ihrer Eheschließung weiterhin Kontakt zu ihrem ehemaligen Freund hält, der im Film auch als ihr ehemaliger Zuhälter bezeichnet wird. In diesem Zusammenhang wurde den Filmemachern vorgeworfen, die Rolle von McGee im Vergleich zur realen Person und ihrem Verhältnis zu Rosenthal negativer dargestellt zu haben, als es tatsächlich der Fall war. So hatte beispielsweise Geraldine McGee (im Film als Ginger dargestellt) insgesamt drei Kinder, zwei mit Frank Rosenthal und eines mit ihrem langjährigen Freund Lenny Marmor. Wieder freigelassen, verliert sie wegen ihrer Drogensucht innerhalb kurzer Zeit das gesamte Geld und wird schließlich in Los Angeles ermordet, indem man ihr eine Überdosis verabreicht. Nicky – ohnehin vom eigenen „Lotterleben" angeschlagen – müsste um sein Leben fürchten. Vom Leben in Reichtum, Untätigkeit und Luxus gelangweilt, wird Ginger immer unzufriedener und unglücklicher, verfällt Alkohol und anderen Drogen, vernachlässigt die gemeinsame Tochter und geht zuletzt mit Nicky eine Affäre ein.