Wachstumshormone (GH) sind Proteine, die von der Hirnanhangdrüse produziert werden und das Wachstum sowie den Stoffwechsel regulieren. Bei Kindern fördern sie Knochenwachstum und Muskelentwicklung; bei Erwachsenen wirken sie auf Fettstoffwechsel, Muskelregeneration und Zellreparatur.
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Medizinische Indikationen
Wachstumsdepression bei Kindern (z. B. durch genetische Störungen wie Prader-Willi)
GH-Mangel im Kindes- oder Erwachsenenalter
Körpergewichtsverlust nach Krebserkrankungen oder HIV
Knochenstoffwechselstörungen (z. B. Osteoporose bei Männern mit niedrigen GH-Werten)
Erwachsene: 0,2–0,4 µg/kg/Tag (je nach Indikation)
Behandlungsdauer kann von wenigen Monaten bis zu mehreren Jahren variieren.
Nebenwirkungen
Ödeme
Gelenkschmerzen
Hyperinsulinämie
Erhöhtes Risiko für bestimmte Tumoren bei längerer Anwendung
Rechtliche Rahmenbedingungen
In vielen Ländern ist die Verschreibung von Wachstumshormonen strikt reguliert. Patienten benötigen eine ärztliche Diagnose, regelmäßige Kontrollen und Laboruntersuchungen zur Überwachung von Hormonwerten sowie potenziellen Nebenwirkungen.
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Fazit
Wachstumshormone bieten therapeutische Vorteile bei spezifischen Erkrankungen, erfordern jedoch sorgfältige Indikationsprüfung, Dosierungskontrolle und kontinuierliche medizinische Betreuung. Somatropin ist ein rekombinantes menschliches Wachstumshormon (Human Growth Hormone, HGH), das zur Behandlung verschiedener Wachstumsstörungen bei Kindern und Erwachsenen eingesetzt wird. Es wirkt, indem es die natürliche Produktion von Wachstumshormonen im Körper nachahmt und dadurch Zellteilung, Proteinsynthese sowie Fettstoffwechsel beeinflusst. Durch diese Effekte kann Somatropin das Längenwachstum fördern, die Muskelmasse erhöhen und den Fettabbau unterstützen.
Wachstumshormone als Medikament Somatropin wird in Form von Injektionslösungen geliefert, die in der Regel einmal täglich oder alle paar Tage verabreicht werden. Die Dosierung richtet sich nach dem Körpergewicht, dem Alter und dem spezifischen medizinischen Indikationsfall. Vor Beginn einer Therapie erfolgt eine gründliche diagnostische Abklärung, um sicherzustellen, dass das Wachstumshormon wirklich benötigt wird und keine Kontraindikationen vorliegen. Häufige Untersuchungen umfassen Bluttests zur Messung des natürlichen HGH-Spiegels, Knochenalteruntersuchungen mittels Röntgen sowie die Bewertung der Körpergröße im Vergleich zu altersgerechten Referenzwerten.
Wann helfen Wachstumshormone? Somatropin wird bei einer Reihe von Bedingungen eingesetzt, in denen das natürliche Wachstumshormon entweder nicht ausreichend produziert wird oder dessen Wirkung gestört ist. Zu den häufigsten Indikationen zählen:
Kinder mit genetisch bedingten Wachstumsstörungen – z. B. Turner-Syndrom, Prader-Willi-Syndrom, Laron-Syndrom oder andere seltene genetische Erkrankungen, die zu einem Defizit an Wachstumshormonen führen.
Idiopathisches Kleines Körpermaß bei Kindern – wenn ein Kind trotz gesunder Ernährung und normaler körperlicher Entwicklung nicht das erwartete Wachstum erreicht.
Chronisch Niereninsuffizienz – bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung, die ein Wachstumsdepression aufweisen.
Hormonresistenz oder Hypopituitarismus – wenn der Hypophysenvorderlappen nicht genügend HGH produziert.
Adipositas und metabolische Syndrome – in ausgewählten Fällen kann Wachstumshormontherapie zur Gewichtsreduktion und Verbesserung des Lipidprofils beitragen, allerdings ist diese Anwendung umstritten und erfordert sorgfältige Abwägung.
Die Wirksamkeit der Therapie hängt stark von der frühzeitigen Diagnose und dem konsequenten Verlauf ab. Bei Kindern zeigt sich die Wirkung meist innerhalb weniger Monate, während bei Erwachsenen die Anpassungen oft länger dauern können. Nebenwirkungen wie Ödeme, Gelenkschmerzen oder Hyperglykämie werden häufig beobachtet und erfordern regelmäßige Kontrollen.
Injektionsort Somatropin wird intramuskulär verabreicht, wobei der bevorzugte Injektionsort meist der obere Gesäßmuskel (Gluteus maximus) ist. Dieser Bereich bietet eine große Muskelmasse und ermöglicht eine gleichmäßige Aufnahme des Hormons in den Blutkreislauf. Bei Kindern kann alternativ auch die Oberschenkelmuskulatur (Quadrizeps) verwendet werden, da sie leicht zugänglich ist und ein geringeres Risiko für Komplikationen birgt.
Um die Injektion korrekt durchzuführen, sollte der Hautbereich gründlich desinfiziert werden. Anschließend wird eine Nadel mit einer geeigneten Größe – typischerweise 25 bis 27 Gauge – in einen Winkel von etwa 90 Grad eingeführt. Nach dem Injizieren muss die Spritze vollständig entleert und ordnungsgemäß entsorgt werden, um Kreuzkontaminationen zu vermeiden. Patienten erhalten oft Schulungen zur Selbstinjektion oder ihre Betreuungspersonen lernen den korrekten Ablauf, damit die Therapie zuverlässig fortgeführt wird.
Regelmäßige ärztliche Kontrollen sind unerlässlich, um Dosierung anzupassen, Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen und das Wachstum bzw. die gewünschte therapeutische Wirkung sicherzustellen. Durch sorgfältiges Monitoring kann Somatropin eine bedeutende Rolle bei der Behandlung von Wachstumsdefiziten spielen und die Lebensqualität der Patienten nachhaltig verbessern.